Dienstag, 15. Februar 2011

Kap der guten Hoffnung – Afrika aus dem Bilderbuch

Dieser gestrige Tag hatte es in sich. Wir haben der Art viele atemberaubende An- und Ausblicke erlebt, so dass wir beide fast nicht mehr aufnahmefähig waren. Ich habe noch nie so viele Videos und Bilder an einem Tag geschossen. Sensationelle Buchten, Berge und Landschaften. Das Kap der guten Hoffnung und der Weg dorthin und auch zurück (einmal die Atlantikküste und einmal den indischen Ozean entlang) sichert die beste Möglichkeit so viel wie möglich von diesem sensationellem Fleckchen Erde mitzubekommen. Mann kommt aus dem Staunen nicht heraus. Ich hoffe, dass die Bilder einen kleinen Eindruck vermitteln. Wenn nicht, dann ist’s euer Pech. Wir haben es erlebt, gesehen, gefühlt und diese Einzigartigkeit auch gespürt.
Genug der Schwärmerei. Nach dem Standardritual am Morgen (Bloggen der Eine, Joggen die Andere) fanden wir uns frischgeduscht und die sonnverbrannte Haut gehätschelt beide sehr hungrig (was sonst, werdet ihr denken) zum Frühstück auf der Terrasse ein. Sandra greift (erst mal) zu Obst und Müsli während ich – dieser Mann wird nie klüger – zu Rühreier, Wurst und Käse greife und alles noch mit einem Croissant abrunde. ;-) Auf dem Zimmer die nötigsten Sachen gepackt (Sonnencreme, die Fotoapparate, Handtücher falls Chillen angesagt sein würde und eben allerlei “Grusch” was so ein Exkurs eben braucht). Unser A3 erwartet uns nicht ganz so freundlich. “Deadlock – Read Manual”. Ich blockiere zuerst mal den Parkplatz des Hotels. Fühlte sich an als wenn die Bremsen fest gewesen wären. Mein Adrenalin Spiegel steigt und ich sehe uns schon warten auf den Service von AVIS und wertvollste Zeit sinnlos zerrinnen. Nach ein paar Minuten spurt der Audi, auch wenn uns der Deadlock noch ein paar Mal einholt. Letztlich alles gut und Gott sei Dank hat auch so ein kleiner Spritzer eine gut funktionierende Klimaanlage. Ich denke an Kloster-Frau Melissengeist “Noch nie war sie so wertvoll wie heute”. Dank Sonnenbrand bin ich zudem der einzige Mensch in Südafrika mit einer adidas Trainingsjacke. Der Weg zum Kap führt über Boulder’s Beach wo es eine Pinguin-Kolonie zu bestaunen gibt und ein paar herrlich bunte Strandhütten die die Titelseite von zwei Drittel aller Südafrikareiseführer zieren. Sandra holt das Tele raus und holt uns die Hütten auf den Blog. Ich denke wieder an Kloster Frau Melissengeist und das Motto von oben.
Das Tele und Sandra haben heute Hochkonjunktur. Ich und auch ihr danken’s Ihr.
Der Eintritt (bzw. die Einfahrt) in den Table Mountain National Park, wo das Kap der guten Hoffnung wohnt kostet 80 Rand pro Person. Und alles immer schön mit Kreditkarte zahlen und Punkte (=Meilen) sammeln. Der nächste Freiflug muss ja schließlich schon früh geplant werden. Kurz vor dem Kap begegnen uns die ersten Affen (ich hoffe ihr wisst, dass es dieses Mal tatsächlich solche Wesen sind, die auch Biologen als Affen bezeichnen würden). Sandra und ihr Objektiv haben große Freude, während ich bald den coolen A3 wieder aufsuche. Am Kap-Schild ein paar obligatorische Tourie-Fotos gemacht und dann weiter zum Cape Point. Hier steht das Restaurant “Two Oceans” und der eigentliche Leuchtturm des Kaps. Hier könnte man seine Augen über Stunden weiden. In erneut strahlendem Sonnenschein und wolkenlosen Himmel spiegelt das Meer so sensationell blau und das alles umrahmt von einer majestätischen und malerischen Bergkulisse zugleich. Ich hoffe an dieser Stelle erneut, dass die PICs etwas davon vermitteln können. Außerdem muss ich offiziell erwähnen, dass genau hier der Moment im Leben war als ich einmal früher hungrig geworden bin als Sandra. Sie fühlt sich bestens ob dieses Umstands. Auf dem Rückweg dann ging’s über den Chapman’s Peak Drive, eine der sensationellsten Küstenstraßen schlechthin. Hält jedem Vergleich zu den Paradestraßen der Cote d’Azur, oder zu denen von Kalifornien und Australien stand. Sensa Tag mit Sensa Eindrücken. Aber, dann wurde es ernst. Der Hunger kehrte zurück zu Sandra. Der Reiseführer raschelte und es gab viele Überlegungen und laut formulierte Gedanken. Mein wohl leichter Sonnenstich und die neuerliche Hitze veranlassten mich jedoch nur an den Chill-Modus zu denken. Eine Kugel Eis für Sandra rettete mich noch eine halbe Stunde. Auf dem Zimmer jedoch sah Sandras Bett nach kurzer Zeit aus wie ein Reisebüro. Karte, Stadt- und Reisführer türmten sich. Ich startete einen letzten Versuch “Werbung” für ein Abendessen auf der Hotel-Terrasse zu machen, aber bin damit kläglich gescheitert. Hatte ich doch vergessen, dass Sandra “einmal im Leben in Kapstadt ist und dann nicht die ganze Zeit im Hotel ….” und dass sie außerdem so hungrig sei, dass sie fast tot umfalle. Ein kurzes Telefonat mit Rainer bestätigte sie, dass alle Menschen schlecht sind, die nicht permanent 100% am Tag an Essen denken. Die Botschaft war nun angekommen. Ich musste zwei Leben retten. Meins und das von Sandra. Also flugs geduscht, in Schale geschmissen, die Adresse des von Sandra favorisierten Restaurants  aufgeschrieben und meinen Schalter umgelegt auf “zu Abend essen wo die Kapstadter essen”. Über die Rezeption schnell noch einen Tisch für zwei Personen reservieren lassen und mit dem Taxi in das Restaurant “Pigalle”. Und wie’s im Leben so geht. Es wurde ein sehr schöner Abend mit einem super, super leckerem 4 Gänge Menü und (ihr werdet es erraten) einen Sauvingnon Blanc aus Stellenbosch. Für die Gourmets unter euch verspreche ich einen Nachtrag (im positiven Sinne) von Sandra. Beim Zurückblicken auf den Tag und den Abend denke ich an einen meiner Standardsätze. “Alles wird gut”. Schön wenn’s denn auch mal tatsächlich so kommt.
Greetz und Grüßle aus Cape Town.
Uuund now, Ladies and Gentlemen here come theee pciturrressss:

4 Kommentare:

Stephan Böhm hat gesagt…

Ich hoffe mal sehr, dass Ihr nicht dort bleibt - so wie Ihr von Kapstadt schwärmt ;-) ...

Anonym hat gesagt…

Wirklich Sensa - da kann nur Neid aufkommen ;-)

Ansonsten merke ich, dass man das posten vergisst, wenn man das tägliche Stück Freude im RSS-Feed liest.

Ansonsten bin ich sehr beruhigt, dass dich Sandra kulinarisch coacht, da dich deine grenzenlose Selbstkasteiung wohl sonst an den Rand des Hungertods bringen würde. Nur beim Frühstück scheinst Du schon emanzipiert.

Liebste Grüße vom Michel

Anonym hat gesagt…

Ihr seid ja wirklich zwei lucky fungis.
Sieht grandios aus und ein bischen neidisch kann man werden, aber ich darf ja nichts sagen.

Wieviel Meilen bekommst du eigentlich vom südafrikanischen Tourismusminsiterium?

Allerliebste Grüße, Kai

Anonym hat gesagt…

Klingt richtig gut, am liebsten möchte man auch gleich hin....
Sandra - auch noch joggen bei diesem Programm - ich glaubs ja nicht.
Aber Gerdl wird sich freuen, wenn er da nicht auch noch mit muss :)
Wünsche euch noch viel Spaß
Silvia