Samstag, 19. Februar 2011

The early bird catches the Big Four – and more

Samstag, der 19.2. ist Kruger Tag. Um 5:15 Uhr aufgestanden und den Daimler zum Numbi Gate bewegt. Formalien erledigt und Eintritt bezahlt. Dazu noch die vorreservierte Abendsafari für 300 Rand pro Person bezahlt. Und dann “Heia Safari”. Irgendwie wollten wir selbst nicht so richtig glauben, dass unser Unterfangen von Erfolg gekrönt sein könnte. Trotz Fernglas, zweier Kameras und Teleobjektiv. “Die beste Zeit zu kommen ist im Winter (Juni/Juli). Außerdem hat es dieses Jahr soviel geregnet, dass die Vegetation so hoch ist, dass man kaum was sieht!” sagte Uwe der als Sohn deutschsprachiger Auswanderer ein perfektes Deutsch spricht und General Manager bei Schneider’s Guesthouse ist. Die Skepsis wuchs Meter um Meter, Minute um Minute bei unserer Erkundungsfahrt im Park. Dazu neigte sich noch die Tanknadel unter das letzte Viertel. Die Lower Sabie Station mit Tankstelle war 200 km entfernt. Die Fragezeichen in meinem Kopfe wurden größer. Die nette Dame von nebenan jedoch wusste Rat (ich spreche hier natürlich von der freundlichen Stimme aus dem Navi) und wies uns der Weg in das Camp Pretoriuskop, wo es auch Treibstoff gab. Ok. Eine Sorge weniger. Raus aus dem Camp und schon durch Antilopen begrüßt worden. Nach weiteren 10 Minuten stehen wir plötzlich vor einer kleinen Warzenschweinfamilie. Irgendwie noch “süß”. 100 Meter dahinter dann ein Leopard. Wir trauen unseren Augen nicht und trauen uns auch nicht ein Fester zu öffnen. Schleichend sein Gang, musternd sein Blick, etwas furchteinflößend sein Anblick. Doch er verzieht sich bald in die Büsche. Dann einem Büffel. Sandra legt sich ins Zeug und erwischt ihn mehrfach perfekt. Kaum erholt, steht eine Giraffe vor uns mitten auf der Straße. Unser Puls steigt und auch die Frequenz der Kameraklicks. Noch voll berauscht von diesen Eindrücken sehen wir ca. 30 Meter weiter wie ein Elefant ein paar Bäume niederwalzt. Er scheint sich etwas abreagieren zu müssen (“Vielleicht muss auch er immer Essen gehen, obwohl er noch nicht hungrig ist”, denke ich mir). Aber ich rangiere uns mit unserem Auto in eine sensationelle Position, so dass er direkt Breitseite zu Sandras Linse steht. “Klick, klick” höre ich es und bekomme es langsam mit größerem Respekt zu tun. “Ich glaube wir sollten uns eventuell jetzt etwas zurückziehen” kommt mein bescheidener Vorschlag. “Jetzt noch nicht” erwidert Sandra bestimmt. Die Verheißung toller Nahaufnahmen überdeckt alles. Die Aufregung und Anspannung sind aber auch ihr anzusehen. Noch dreimal “Klick” und der Dickhäuter steht noch 5 m frontal entfernt als er plötzlich losrennt in unsere Richtung und wütend mit Rüssel schwenkt und mit den Ohren schlägt. Adrenalin pur in Nanosekundenbereich bei uns beiden. Ich sehe den Daimler tot, Sandra sich selbst. Einen bis maximal eineinhalb Meter vor der Beifahrerseite bremst er jedoch spontan ab und wir versuchen langsam uns daran zu erinnern, dass wir eigentlich atmen sollten und das ein Puls von 200 auf Dauer nicht gut ist. Oh Gott. Das ist dann auch Gesprächsstoff für den weiteren Tag. Nashörner, weitere Giraffen, Affen kommen uns noch vor die Linse und machen uns froh und happy. Immer wieder aber müssen wir das Elefantenerlebnis neuerlich nachverarbeiten. Sandra ruft Rainer an, der aber schlaftrunken (in Fuerteventura noch nicht um 5 Uhr aufgestanden und naturgemäß noch im Bett) weder Angst noch Freude spontan und allumfänglich teilen kann. Nachdem wir unser Frühstück (Care Kühltasche von Schneider’s Guesthouse) im Pretoriuskop verzehrt hatten, ging die Exkursion mit dem Silberpfeil weiter. Wir haben ihm alle Geländetauglichkeit abverlangt. Nun bei 35,5 Grad mittäglicher Hitze tun wir’s den Tieren gleich. Wir chillen . Sind auf einer schattigen Bank im Skukuza, dem größten Camp des KNP. Sandra ruht ein bisschen (ich tippe auf Verdauungsschlaf) und ich hacke offline am Blog. Hilft aber alles nichts. Wir müssen aufbrechen. Es ist 13:30 und wir müssen zurück zum Numbi Gate wo dann unsere geführte Abend-Safari startet. Sind beide schon sehr gespannt. Es fehlt nur noch der Löwe. Aber wir sind schon happy.
… Fortsetzung …
Wir sind nach dem Chillen noch rechtzeitig zum Numbi Gate zu unserem “Night Drive” gekommen. Es gab noch eine weitere “Elefantenszene” mit einer wütenden Elefantenkuh. Angeblich gibt es aber nur alle zwei Jahre  Vorfälle, wo Elefanten Autos auch tatsächlich angreifen. Vielleicht waren wir noch nicht reif heute. Die Abendsafari erinnerte mich ansonsten an “Mr Hobbs macht Ferien”. Nur dass wir nicht andauernd “Rauchschwalben” gesehen haben, sondern Eulen. Am Baum, auf der Straße. Im Flug, alleine oder zu zweit. Unser Guide hatte uns aber immer anständig darauf hingewiesen. Nach der Safari gab es noch Mordshunger. Dieses Mal aber kein “Dinner for One”. Ich wäre auch beinahe gestorben.  Nun ist die Take Away PIzza tot. Wir sitzen  auf der Veranda unseres Apartments und laden die Bilder des Tages herunter. Wir sind so gespannt, wie die Kamera das gesehen hat, was wir mit unseren Augen gesehen haben. Auszüge der PICs bald hier.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Also Gerdl, ich sitz dir gegenüber und hab glücklicherweise grad mal keinen Hunger-Frühstück war gut! Trotzdem: Fahr nun endlich die Kiste runter und den Wagen vor! Sandra